Was ist Franchising

Vorteile und Nachteile

Franchising ist ein Geschäftsmodell, bei dem eine Franchisegeberin (zum Beispiel ein bekanntes Unternehmen oder eine etablierte Marke) einerm Franchisenehmerin (dir als Partner*in) die Erlaubnis gibt, das Geschäftskonzept, den Markennamen und das Marketing gegen eine Gebühr zu nutzen. Häufig erfolgt zusätzlich eine laufende monatliche Gebühr oder eine Umsatzbeteiligung. Dadurch profitierst du von einem bereits erprobten Konzept, klaren Abläufen, Schulungen und einem etablierten Ruf.

Vorteile von Franchising

  • Bewährtes Geschäftsmodell: Höhere Erfolgschancen als bei einem komplett eigenen Start-up.
  • Unterstützung: Der Franchisegeber hilft oft bei Standortsuche, Marketing und Schulungen.
  • Starker Markenname: Bekanntheitsgrad des Unternehmens sorgt für mehr Kundenvertrauen.

Nachteile von Franchising

  • Eingeschränkte Freiheit: Du musst dich an die Vorgaben des Franchisegebers halten.
  • Kosten: Neben einer Einstiegsgebühr können monatliche Gebühren und Umsatzbeteiligungen anfallen.
  • Abhängigkeit: Ist der Ruf der Franchise-Marke beschädigt, betrifft es alle Standorte gleichermaßen.

2. Welche Voraussetzungen braucht man?

In der Regel setzen Franchisegeber eher auf Persönlichkeit, Motivation und kaufmännisches Grundverständnis – einen bestimmten Schulabschluss (zum Beispiel Abitur oder Studium) fordern sie selten explizit. Viel wichtiger sind:

  • Eigenkapital oder Finanzierungsmöglichkeit: Du musst die Einstiegsgebühr, anfängliche Investitionen und laufende Kosten stemmen können.
  • Kaufmännisches Verständnis: Grundkenntnisse in Buchhaltung, Betriebswirtschaft und Marketing helfen dir sehr.
  • Kundenorientierung & Führungskompetenz: Wer ein Team oder einen Standort führt, sollte gut mit Menschen umgehen können.
  • Einsatz & Motivation: Franchise erfordert Einsatzbereitschaft und die Bereitschaft, sich an das System und die Standards des Franchisegebers zu halten.

Kurz gesagt: Wenn du z.Beispiel “nur” einen Realschulabschluss hast, musst du dir keine Sorgen machen – das hindert dich nicht daran, ein Franchise zu gründen oder zu betreiben. Entscheidend ist, dass du lernbereit bist, wirtschaftliches Grundwissen aufbaust und die nötige finanzielle Basis schaffst.


3. Welche Branchen bieten sich besonders an?

Es gibt zahlreiche Branchen mit Franchise-Angeboten in Deutschland. Die Auswahl hängt stark von deinen Interessen, Fähigkeiten und deinem Budget ab. Ein paar Beispiele:

  1. Gastronomie und Systemgastronomie
    • Burger-, Pizza- oder Coffee-Shop-Ketten (z. B. McDonald’s, Burger King, Subway, Coffee Fellows)
    • Bäckerei- oder Snack-Konzepte (z. B. BackWerk)
    • Vorteil: Hohe Bekanntheit, standardisierte Abläufe.
    • Nachteil: Oft hohe Anfangsinvestitionen und relativ viel Konkurrenz.
  2. Einzelhandel
    • Modegeschäfte, Kosmetik, Lebensmittel-Discounter oder Bioläden (z. B. Franchise-Konzepte von REWE, EDEKA, nah & gut).
    • Vorteil: Häufig gute Einbindung ins bestehende Filialnetz, oft intensive Schulungen.
    • Nachteil: Standortwahl ist erfolgsentscheidend.
  3. Dienstleistungen
    • Reinigungsservices, Handwerksbetriebe, Garten- und Landschaftsbau oder IT-Dienstleistungen.
    • Vorteil: Relativ geringer Kapitalbedarf, kann mit kleinem Team starten.
    • Nachteil: Der Unternehmenserfolg hängt oft stark von deiner persönlichen Einsatzbereitschaft ab.
  4. Fitness & Wellness
    • Fitnessstudios, EMS-Studios, Yoga-Schulen, Ernährungsberatung.
    • Vorteil: Wachsende Branche, großes Gesundheits- und Lifestyle-Bewusstsein.
    • Nachteil: Hohe Konkurrenz und laufende Kosten, gerade für größere Studios.
  5. Bildung & Nachhilfe
    • Nachhilfe-Institute (z. B. Studienkreis, Schülerhilfe).
    • Vorteil: Bildung ist immer gefragt; es gibt oft staatliche Förderungen für Nachhilfe.
    • Nachteil: Du musst Lehrkräfte anwerben und managen können.

4. Wie geht man konkret vor?

  1. Marktforschung & Selbstreflexion
    • Welche Branche interessiert dich am meisten?
    • Welche persönlichen und finanziellen Ressourcen hast du?
    • Wie viel Zeit kannst du investieren (Vollzeit, Teilzeit)?
  2. Franchise-Systeme vergleichen
    • Es gibt Franchise-Portale (z. B. franchiseportal.de, franchise-net.de oder deutsche-franchiseverband.de).
    • Achte auf Einstiegsgebühren, laufende Gebühren, Vertragslaufzeit und die Unterstützung, die geboten wird.
  3. Erstgespräch mit Franchisegeber
    • Häufig bieten Franchisegeber unverbindliche Infoveranstaltungen oder Telefonate an.
    • Du bekommst Einblicke in das Geschäftsmodell, lernst die Firmenkultur kennen und siehst, ob du dich damit identifizieren kannst.
  4. Businessplan erstellen
    • Darin kalkulierst du Kosten, Umsatzprognosen, Standort und Marketing.
    • Für eine Finanzierung bei der Bank oder für Förderungen ist ein Businessplan unerlässlich.
  5. Rechtliche Aspekte klären
    • Franchisevertrag genau prüfen (am besten mit Unterstützung einesr Anwältin).
    • Gewerbeanmeldung, ggf. Handelsregistereintrag.
    • Versicherungen (Haftpflicht, Betriebsinhaltsversicherung etc.).
  6. Franchisebetrieb eröffnen
    • Standort herrichten und Personal einstellen (je nach System).
    • Schulungen bei der Franchise-Zentrale absolvieren (ein großer Vorteil im Franchising).
    • Marketingmaßnahmen starten, z. B. Eröffnungsveranstaltung.

6. Fazit

  • Schulabschluss: Ein Realschulabschluss z.B stellt in der Regel keine Hürde für den Einstieg in ein Franchise dar. Wichtiger sind Motivation, unternehmerischer Wille und ein gewisses Startkapital.
  • Geeignete Branchen: Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungen, Fitness, Bildung usw. – entscheidend ist, wo deine Interessen und Fähigkeiten liegen.

Wenn du jetzt ein Franchisesystem gefunden hast, das dich begeistert, lohnt es sich, erst einmal die Gespräche mit dem Franchisegeber zu suchen und deinen Businessplan zu erstellen. Überstürze nichts, mach dich schlau und plane sorgfältig.Mit Engagement, Ehrgeiz und einer guten Vorbereitung kannst du auch so erfolgreich ein Franchise aufbauen.